Liber Israfel

LIBER ISRAFEL

SUB FIGURA LXIV

A∴ A∴ Veröffentlichung in Klasse B
Imprimatur:
N. Fra A∴A∴

 

Dieses Buch wurde früher Anubis genannt und bezieht sich auf den 20. Schlüssel, „Der Engel.“

 

  1. Der Tempel ist in Dunkelheit und der Sprecher emporgestiegen auf seinem Platze; laß ihn beginnen mit einem Rituale des Eintretenden, wie folgt.
  2. Procul, O procul este profani.
  3. Bahlasti! Ompehda!
  4. Im Namen des Mächtigen und Schrecklichen verkünde ich, daß ich die Schalen in ihre Behausungen gebannt habe.
  5. Ich rufe Tahuti an, den Herren der Weisheit und der Rede, den Gott, der aus dem Schleier hervorkommt.
  6. O Du! Majestät der Gottheit! Von Weisheit gekrönter Tahuti! Herr der Tore des Universums! Dich, Dich rufe ich an!
    O Du vom Ibiskopfe! Dich, Dich rufe ich an!
    Du, der Du den Doppelstab der Macht hältst! Dich, Dich rufe ich an!
    Du, der Du in Deiner linken Hand die Rose und das Kreuz von Licht und Leben trägst: Dich, Dich rufe ich an!
    Du, dessen Kopf wie ein Smaragd und dessen Nemyss blau wie der Nachthimmel ist! Dich, Dich rufe ich an!
    Du, dessen Haut flammendes Orange ist, als ob sie in einem Schmelzofen brennen würde! Dich, Dich rufe ich an!
  7. Sehet! Ich bin das Gestern, das Heute und der Bruder des Morgen! Ich bin wieder und wieder geboren.
    Meine ist die Ungesehene Kraft, aus der die Götter entsprangen! Welche ist wie Leben den Bewohnern der Wachtürme des Universums.
    Ich bin der Wagenlenker des Ostens, Herr der Vergangenheit und der Zukunft.
    Ich sehe durch mein eigen Inneres Licht: Herr der Auferstehung;
    Der kommet hervor aus der Abenddämmerung; und meine Geburt ist aus dem Hause des Todes.
  8. Oh Ihr beiden göttlichen Falken über Euren Zinnen!
    Die Ihr ununterbrochen Wache haltet über das Universum!
    Ihr, die ihr die Bahre begleitet zum Hause der Ruhe!
    Die Ihr das Schiff des Ra steuert, das sich weiter den Höhen des Himmels nähert!
    Herr des Schreines, der im Zentrum der Erde steht!
  9. Sehet! Er ist in mir und ich in Ihm!
    Mein ist der Glanz, in dem Ptah über das Firmament strömt!
    Ich reise darauf hoch!
    Ich schreite über das Firmament der Nu!
    Ich entfache eine strahlende Flamme, mit dem Blitz meines Auges!
    Immer schneller werdend, im Glanze des täglich gepriesenen Ra, gebe ich mein Leben den Bewohnern der Erde.
  10. Wenn ich sage: “Kommet herauf auf die Berge!”, werden die Himmlischen Gewässer durch mein Wort fließen.
    Denn ich bin der fleischgewordene Ra!
    Kephra erschaffen im Fleische!
    Ich bin das Abbild meines Vaters Tmu, Herr der Stadt der Sonne!
  11. Der Gott, der befiehlt, ist in meinem Munde!
    Der Gott der Weisheit ist in meinem Herzen!
    Meine Zunge ist das Heiligtum der Wahrheit!
    Und ein Gott sitzt auf meinen Lippen.
  12. Mein Wort wird vollbracht an jedem Tag!
    Und das Verlangen meines Herzens erkennt sich selbst als das des Ptah, wenn er erschafft seine Werke!
    Ich bin Ewig; deshalb sind alle Dinge wie von mir geplant; deshalb gehorchen alle Dinge meinem Worte.
  13. Deshalb komme Du heraus aus mir, aus deinem Wohnsitz in der Stille: Unsagbare Weisheit! All-Licht! All-Kraft! Thoth! Hermes! Merkur!
    Odin! Bei welchem Namen auch immer ich Dich rufe, Du bist immer noch namenlos für die Ewigkeit: Komme Du hervor, sage ich, und hilf mir und beschütze mich in diesem Werke der Kunst.
  14. Du, Stern des Ostens, der die Magier geleitet hat!
    Du bist der Gleiche, all-gegenwärtig im Himmel und in der Hölle!
    Du, der Du zwischen dem Lichte und der Dunkelheit vibrierst!
    Aufsteigend, absteigend! Stets sich wandelnd, doch stets der Selbe!
    Die Sonne ist Dein Vater!
    Deine Mutter der Mond!
    Der Wind hat Dich in seinem Busen getragen: und stets hat die Erde die beständige Göttlichkeit Deiner Jugend genährt!
  15. Komme hervor, Du, sage ich, komme Du hervor!
    Und mache mir alle Geister untertan:
    So, daß jeder Geist des Firmamentes
    Und des Äthers.
    Und der Erde.
    Und unter der Erde.
    Auf trockenem Lande.
    Und im Wasser.
    Von wirbelnder Luft.
    Und rasendem Feuers.
    Und jeder Bann und jede Plage Gottes, des Gewaltigen, mir gehorsam sein möge!
  16. Ich rufe die Priesterin des Silbernen Sternes an, Asi die Gebeugte, durch das Ritual des Schweigens.
  17. Ich mache offen das Tor der Glückseeligkeit; ich steige herab aus dem Palast der Sterne; ich grüße Euch, ich umarme Euch, o Kinder der Erde, die ihr zusammengekommen seid in der Halle der Finsternis.
  18. (Eine Pause)
  19. Die Rede in der Stille.
    Die Worte gegen den Sohn der Nacht.
    Die Stimme des Tahuti im Universum, in der Gegenwart des Ewigen.
    Die Formeln des Wissens,
    Die Weisheit des Atems,
    Die Wurzel der Vibration,
    Das Erschüttern des Unsichtbaren.
    Das Auseinanderrollen der Dunkelheit.
    Das Sichtbarwerden der Materie,
    Das Durchbohren der Schuppen des Krokodiles.
    Das Ausbrechen des Lichtes!(Hier folgt die Lektion)
  20. Da ist ein Ende der Rede; lasset die Stille der Dunkelheit gebrochen sein; lasset sie zurückkehren in die Stille des Lichtes.
  21. Der Redner ziehet sich leise zurück; die Zuhörer zerstreuen sich in ihre Heimstätten, ja, sie zerstreuen sich in ihre Heimstätten.